Die Hand von Veronika verweilt für einen Augenblick auf der Klinke als die Tür mit einem sanften Klicken ins Schloss fällt, bevor sie beginnt mit schnellen Schritten ihr Büro zu durchqueren. Den Blazer bereits auf dem Weg aus ziehend, hängt sie ihn über die Lehne einer der beiden Stühle die vor ihrem Schreibtisch stehen und lässt für einen Moment ihre Hände für einen Augenblick auf dem feinen Stoff ruhend. Während ihr Blick durch die große Fensterfront zum wolkenlosen Nachmittagshimmel wandert. In der zurückliegenden Woche hatte sie mehrere Bewerbungsgespräche für die offene Stelle geführt, aber etwas an dem Gespräch aus dem sie gerade zurückkehrt war anders als bei den anderen Kandidaten. Sie hatte schon immer die Neigung durch kleine Ereignisse in tiefe Grübeleien zu verfallen und obwohl sie stets versucht ihre Entscheidungen rational und kühl zu treffen, waren es solche Termine wie diese die sie in diese Stimmung versetze. Darüber nachdenken ob es seine blassblauen Augen die sie an ihren Ex-Mann Martin erinnern waren? Oder vielleicht dass er das gleiche Alter hat wie sie, als sie sich dazu entschloss das Unternehmen zu gründen dass sie nun seit über zehn Jahren führt. Noch während sie darüber nachdenkt was der Grund sein könnte, wird ihr Aufmerksamkeit plötzlich von den Ereignissen die sich vor ihrer Tür abspielen angezogen. Die Tür fokussierend hört die Geschäftsführerin wie die Stimme ihrer Assistentin, langsam von dem lustvollen keuchen, hin zu zu einem unaufhörlich Stöhnen steigert. Um dann schließlich in einem befreienden Schrei zu gipfeln. Doch Annas erster Orgasmus kann sie nur kurz ablenken und sie fragt sich für einen Moment ob das Unternehmen für Herrn Zellweg genauso ein Karriere-Sprungbrett sein könnte wie damals für sie und Martin. Mit einem nostalgischen Lächeln erinnert sich Veronika wir frustriert sie beide von den starren Verwaltungsstrukturen waren und wie schwer sie sich taten ihre sichere Anstellung aufzugeben. Bis sie es schließlich nicht mehr ertragen konnten und mit einem große Kredit in ihrem geerbten Elternhaus, dieses Unternehmen zu gründen. Dann werden ihre Gedanken erneut von ihrer Sekretärin unterbrochen die ganz offenbar mit ihrem Partner die zweite Runde mit den Worten: „ja schneller … ja genau so…“ einläutet. Mit einem schmunzeln denkt Veronika daran, das es wohl auch für sie Zeit ist, sich den selbstauferlegten Regeln zu beugen und beginnt langsam ihre cremefarbende Bluse aufzuknöpfen. Jeden Knopf bedächtig öffnen, macht sie einen geistig Abwesenden, als sie daran denkt wie Martin in ihrer Anfangszeit an den verrücktesten Orten und zu den verrücktesten Zeiten mit ihr vögeln wollte. Als sie die Erinnerung streift, wie er sie damals im noch nach frischem Beton riechenden Neubau auf einer Palette Estrich sie nahm lässt einen wohligen Schauer durch ihren Körper fahren. Sie spürt förmlich wieder die rauen Säcke unter sich, indessen der aufgewirbelte, feine, beißende Staub des Estrichs im Licht der Baustrahler tanzte und sich wie ein zarter Schleier auf ihre nackte, verschwitzte Haut legte. An den mineralischen trockenen Geruch und Martins Ungezügeltheit zurückdenkend schließt sich für einen Moment generisch die Augen. Bevor sie sich erinnert das der Grund dass sie sich jetzt in ihrem Büro beginnt auszuziehen auch Martin zuzuschreiben ist, denn nachdem sie wieder einmal ein erfolgreich abgeschlossenes Projekt gefeiert hatten schlug er vor, einfach nackt zu arbeiten. Wie sie noch weiß war sie am Anfang dagegen, da sie um sie Seriosität ihres gemeinsamen Unternehmens fürchte. DDoch schließlich ließ sie sich von ihm überreden und tatsächlich empfand sie nicht nur wieder eine Gefühl der Freiheit dass sie seit Kindertagen nicht mehr erlebt hatte, sondern auch ihr Liebesleben erhielt eine neue, aufregende Wendung. Ein Blowjob als Belohnung für einen gewonnenen Auftrag oder ein schneller Fick zur Entspannung auf dem Konferenztisch wurden zu willkommenden Unterbrechungen ihres grauen Alltags. Denn auch wenn sie stets versuchte, den rationalen Part in ihrer Beziehung zu übernehmen, konnten beide doch nicht die Hände von einander lassen. Während die letzten Minuten vor allem von dem dumpfen klatschen zwei aufeinander treffender Körper untermalt wurden, so scheint das Liebesspiel zwischen Jakob und Anna wieder fahrt aufzunehmen. Bewundernd von Jakobs Standfestigkeit nickend zieht Veronika Bluse aus dem Hosenbund und erinnert sie sich, wie durch das langsame, aber stetige Wachstum die organisatorischen Tätigkeiten sie unter einem Dickicht aus Papierkram und neuen Aufgaben zu ersticken drohten. Sie entschieden sich aus diesem Grund dringend Unterstützung zu suchen, aber wie erwartet gestaltete es sich schwierig, jemanden zu finden, der bereit war, ohne Scham im Evakostüm zu arbeiten. Nachdem sie sich jedoch auf den Kompromiss einigten, nur noch nachmittags nackt zu sein und bei Liebesspielen etwas mehr Diskretion walten zu lassen, fanden sie Anna – ein echter Glücksgriff. Sie war nicht nur ebenso aufgeschlossen, sondern suchte wie sie und Martin nach neuen Herausforderungen und brachte zudem mehrjährige Erfahrung als Projektassistentin mit, was sie schnell zu einem unverzichtbaren Mitglied ihres kleinen Unternehmens machte. Nun tatkräftig durch Anna verstärkt, setzte sich der Aufstieg ihres Unternehmens fort, wie sie noch weiß stetig fort. Bald hatten sie sich in der Region einen exzellenten Namen im Bereich Architektur und Gebäudeplanung erarbeitet, doch dann werden ihre Gedanken erneut unterbrochen, diesmal von der herrischen, fordernden Stimme Annas, die ihren Partner anfeuert: „Ja, jeden Moment, gleich, oh Gott, fick mich härter, oh ja, ja, jaaahh!“ Nur um dann kurz darauf ihren nächsten Orgasmus mit einem lauten, langgezogenen „Aaaah!“ regelrecht herauszuschreien. Mit einem zugleich faszinierten und amüsierten Lächeln über diese Ungehemmtheit zieht Veronika die Bluse aus unpostd hängt sie über die Stuhllehne. Direkt gefolgt von ihrem champagnerfarbener Spitzen-BH. An die bodentiefe Fenster herantretend schweift ihr Blick über das Panorama des alten Industriehafens, dessen rostrote Kräne noch immer in der nahen Umgebung aufragen und stumm den Wandel der Zeit bezeugen. Die einst staubigen Lagerhallen nun in moderne Bürokomplexe und stylische Lofts umgewandelt wurden, reflektieren gleißend das Sonnenlicht des Nachmittags und wo einst schwere Lastkähne anlegten und der Geruch von Kohle und Öl sich mit dem Lärm der Lkws vermischte liegt nun eine merkwürdige Stille über dem einst so geschäftigen Areal. Eine Stille, die nur vom leisen Summen der Klimaanlagen und dem fernen Rauschen des Verkehrs unterbrochen wird. Die Hand auf die Fensterscheibe legend, als könnte sie so Kontakt mit der Vergangenheit aufnehmen verweilt Veronika einen Moment und lässt die verwandelte Landschaft auf sich wirken. Sie sieht darin nicht nur den Wandel der Zeit, sondern auch das Echo ihres eigenen Weges, der sie von bescheidenen Anfängen hierher an die Spitze ihr eigenen Unternehmens führte. Mit den Händen über ihren flachen Bauch fahrend, wendet sie sich wieder vom Fenster ab und lässt ihren Blick durch das geräumige Büro schweifen: von den beiden Sesseln mit den Beistelltischchen über den Konferenztisch bis hin zu ihrem alten Zeichentisch, der wie ein Anachronismus in der modernen Einrichtung wirkt. Schließlich bleibt ihr Blick an der Glasvitrine hängen, in der ausgewählte Erinnerungsstücke und Auszeichnungen des Unternehmens stehen. Sanft legt sie die Hände unter ihre vollen, runden Brüste, wendet sich mit einer Vierteldrehung der Vitrine zu und betrachtet nachdenklich ihr Spiegelbild in der Rückwand. Um zu dem Schluss zu kommen, dass sie, auch wenn das Alter hier und da seinen Tribut fordert, mit Ende vierzig sie immer noch ein echter Blickfang ist. Die offensichtliche Verlegenheit des jungen Bewerbers war heute der beste Beweis für ihre ungebrochene Wirkung auf Männer. Seit ihrer Rückkehr vom Vorstellungsgespräch begleiten die Klänge von Anna und Jakobs Leidenschaftsbekundungen ihr Überlegungen. Doch plötzlich wird, ihr bewusst das sie nur Stille umgibt und sie kommt zu der ernüchternde Erkenntnis: Sex – so einfallsreich er auch sein mag – und Arbeit allein reichen nicht für eine Beziehung. post Die Arme schützend um sich legend, wie eine Geste des unbewussten Selbstschutzes, sinkt ihr Blick auf den Punkt neben ihrem Bürostuhl, an dem Martin an jenem denkwürdigen Tag stand. Ein Ort, der in ihrem Kopf immer noch den Klang seiner Worte in sich trägt. Er sagte er hätte jemanden Nach kurzempost Überschlagen der Jahreszahlen wird ihr klar, dass ihre Trennung zwar schon sieben Jahre zurückliegt. Doch die Erinnerung ist so frisch, als wäre es gestern gewesen: wie er sie mit den Worten einem ihr unbekannten Ernst in der Stimme bat, der Scheidung zuzustimmen. Die damalige Angst, die wichtigste Stütze in ihrem Leben zu verlieren, gepaart mit der Sorge, dass all die Arbeit vergeblich war, lässt auch nach all der Zeit noch seine Stimme in ihrem Kopf hören. Er habe jemanden kennengelernt, sagte er und dass er müde und leer fühle würde. Mit einem Zorn, der über die Jahre nicht verblasst ist, versucht Veronika sich an den Namen zu erinnern – „war es Beatrice?“ –, nur um den Gedanken an diese Frau mit einem Kopfschütteln wieder zu vertreiben. Wie sie noch weiß folgten hitzige Wortgefechte und sie verloren den einen oder anderen Kunden weil an eine harmonische Zusammenarbeit nicht mehr zu denken war. doch schließlich stimmte sie unter der Bedingung zu, das Unternehmen alleine weiterzuführen. Die Trennung selbst verlief, dank ihres Anwalts und der klaren Gütertrennung, die sie bei der Heirat durchgesetzt hatte, glücklicherweise problemlos, insgeheim erfüllt es sie mit Genugtuung, dass all seine Versuche, als Unternehmer Fuß zu fassen, in den Folgejahren in Pleiten endeten. Die Monate danach fühlten sich an, als hätte man ihr das Herz herausgerissen, ein bodenloser Schmerz nagte an ihr, eine bleierne Schwere lastete auf Körper und Seele. Doch statt sich dem Kummer hinzugeben, kanalisierte sie die zerreißende Leere in eine rastlose Energie. Mit eiserner Motivation nutzte sie die Arbeit als Flucht und ihr scharfer Verstand entwickelte die innovativen Strategien und technischen Lösungen, die sie dazu befähigten, das Portfolio um die Sparte der Haus- und Vernetzungstechnik zu erweitern. Ein kalkuliertes Wagnis, das sich auszahlte, dass Unternehmen erzielte Jahr für Jahr höhere Gewinne und explosionsartige Wachstumsraten, was schließlich einen Umzug in eine mehrstöckigen, umgebauten Fabrikhalle im alten Industriehafen notwendig machte. Ihre Hände sinken langsam von den Brüsten, während sie sich ein stilles Versprechen gibt: Nie wieder würde sie sich von einem Mann so verletzen lassen ihre Finger gleiten über den Bauch zum Verschluss der dunkelblauen Stoffhose öffnet ihn, schlüpft aus den Wildleder-Peeptoe-Pumps und streift die Hose ab. Jetzt nur noch mit einem zum BH passenden String bekleidet, fällt ihr Blick auf das Telefon, in ihrer Abwesenheit hatte, Alexander versucht sie zu erreichen. Als sie das Telefon zur Hand nimmt und seine Nummer wählt, erreicht sie allerdings nur die Mailbox und während sie der Computerstimme lauscht, kehren ihre Gedanken ins Hier und Jetzt zurück. All die Grübeleien sind irrelevant, sie sind nur ein Echo aus einer anderen vergangenen Zeit als ihr dies bewusst wird hinterlässt sie ihrem Partner die Nachricht: „Ich vermisse dich und freue mich auf heute Abend.“ ------------------ Veronika hatte nie geglaubt, dass es noch jemanden geben könnte, der sie so versteht, ohne sie zu verbiegen. Mit Alexander war alles anders – nicht weil er perfekt war, sondern weil er sie sein ließ, wie sie war. Seine Neugier, seine Lust auf das Ungewöhnliche, seine Bereitschaft, Fragen zu stellen, anstatt Antworten zu liefern – all das öffnete in ihr Räume, die lange verschlossen gewesen waren. Vielleicht war es diese neue, ruhige Sicherheit, die sie schließlich dazu brachte, die alte Regel wiederzubeleben. Die Freitagnachmittage nackt zu verbringen, war nie ein Marketing-Gag gewesen, sondern Teil eines tieferen Gedankens: Wenn der Körper keine Rüstung mehr braucht, spricht vielleicht auch die Seele freier. Und tatsächlich hatte sich gezeigt, dass es nicht nur die zwischenmenschlichen Beziehungen vereinfachte und den Mitarbeitern leichter fiel, aufeinander zuzugehen, sondern auch aktiv gegen Mobbing wirkte, da Oberflächlichkeiten an Bedeutung verloren. Es gab dabei immer auch Kollegen, die das Angebot, nackt zu arbeiten, ablehnten, aber dennoch blieben, weil sie die außergewöhnlich offene und freie Arbeitsatmosphäre zu schätzen wussten." Sie hatte bei Neueinstellungen nie explizit nach „Offenheit für Körperlichkeit“ gefragt, aber sie wusste: Wer hier arbeitet, hat sich bewusst für ein anderes Arbeitsumfeld entschieden. Niemand musste nackt sein. Einige blieben es auch lieber nicht. Aber mit der Zeit hatte sich etwas verändert – weniger Sticheleien, weniger Eitelkeit. Vielleicht war es die Verletzlichkeit, die aus dieser radikalen Ehrlichkeit wuchs. Vielleicht auch nur ein besserer Blick füreinander. Vielleicht war es auch einfach Erbe. Veronikas Eltern hatten nie viel von Konventionen gehalten. Zwei ehemalige Hippies, die sich in den späten Siebzigern bei einem Straßenmusikfestival in Südfrankreich kennengelernt und fortan mehr dem Moment als der Karriere gefolgt waren. In ihrer Kindheit war Nacktheit nie ein Tabu gewesen – genauso wenig wie das Hinterfragen von Autoritäten. Während andere Mädchen zum Kommunionsunterricht gingen, diskutierte Veronika mit ihrem Vater über Utopien und las mit ihrer Mutter Bücher über freie Liebe und kollektives Zusammenleben. Und auch wenn sie sich später bewusst für ein Leben mit mehr Struktur entschieden hatte, war doch etwas von dieser Freiheit geblieben – tief verankert in ihr wie ein leiser Kompass. Vielleicht war es genau diese Mischung aus anarchischer Prägung und professioneller Fassade, die sie heute ausmachte. Und vielleicht war es kein Zufall, dass sie ausgerechnet in einem Unternehmen, das sie selbst erschaffen hatte, wieder begann, alte Grundsätze zuzulassen. Nacktheit nicht als Provokation – sondern als Möglichkeit. ------------------ Auch wenn Sie sich selbst die eiserne Regel auferlegt, niemals Sex mit Angestellten zu haben. Obwohl bei manchen, wie Sam, die Einhaltung dieser Regel zur echten Herausforderung wurde, ein wohliges Kribbeln bei der Erinnerung an seinen halbsteifen, mattglänzenden ebenholzfarbenden Schwanz spüren, lässt sie sich fragen, wie es sich anfühlen würde, von ihm genommen zu werden, wäre er zärtlich? Oder postfordernd? Oder vielleicht routiniert und sie nur eine weitere Frau auf seiner Liste? Wie sie von Anna weiß, genießt er im Unternehmen den Ruf eines Mannes, der selten abgeneigt ist, seine Manneskraft unter Beweis zu stellen. Den Gedanke zur Seite schieben, streift sie mit einer schnellen Bewegung ihren Slip ab und wirft ihn zu den anderen Sachen. Nur noch mit ihrer geliebten Perlenkette, einem Erbstück ihrer Mutter, und der eleganten Omega an ihrem Handgelenk bekleidet, umrundete Veronika langsam den Schreibtisch und ließ sich mit einem leisen, zufriedenen Seufzen auf ihrem Stuhl nieder. Doch kaum hat sie sich wieder an ihrem PC angemeldet und das Mail geöffnet, ist auch wieder Anna zu hören, die es nun scheinbar wissen will. Mit zusammengelegten Fingerspitzen lehnt sich Veronika zurück und lauscht der kehligen Stimme ihrer Assistentin: „Ja, mein geiler Hengst, jetzt hole ich es mir, spritz für mich ab mein Hengst, spritz für mich ab – alles, ja, alles in mein gieriges Maul!“ Und offenbar verfehlen die Worte von ihrer Assistentin nicht ihre Wirkung, denn ein tiefes, kehliges Stöhnen markiert das Finale des 19-jährigen Azubis. Auf ihrem Gesicht bereitet sich ein Grinsen aus und sie denkt: „Sie wissen vielleicht nicht, was sie tun, aber dafür tun sie es die ganze Nacht.“ Genau diese Art ungezügelter Energie war es, die sie für ihr Unternehmen suchte. Genau das hatte sie in dem heutigen Bewerber erkannt. Hatte. Sie würde später Anna bitten ihn zu einen zweiten Gespräch einzuladen und vielleicht war es wirklich für ihn genauso ein Sprungbrett wie für sie. Mit der Erkenntnis dass es für sie die beste Entscheidung ihres Lebens war, wendet sie sich nun endgültig ihrer Arbeit zu. Doch als sie die Liste der Mails überfliegt, die in ihrer Abwesendheit eingegangen sind, springt ihr die Mail von Alexander direkt ins Auge. Für einen Augenblick kämpft ihr Pflichtbewusstsein zur Arbeit zurückzukehren mit ihrem Wunsch zu wissen was Alexander ihr schreibt und sie beschließt nach kurzem Zögern dass die Arbeit noch einen Moment warten konnte Die Mail öffnen, liest sie dass er von seiner Reise nach München etwas mitbringen würde und darauf brennt, ihre Reaktion zu sehen. Die Hand von Maus und Tastatur nehmend, lehnt sich Veronika erneut zurück und denkt darüber nach, was es wohl diesmal sein könnte. Es ist zwischen ihnen zu einer lieben Gewohnheit geworden, dem anderen ein meist erotisches Souvenir, mitzubringen. Ein wohliger Schauer durchläuft Veronika, als sie daran denkt, wie sie ihm von ihrer letzten Reise nach Berlin einen Cockcage mitbrachte und Alexander fast den Verstand verlor, als er ihn das ganze Wochenende tragen musste. Während sie die kürzesten Miniröcke, die sie besaß trug, und ihre Brüste unter hauchdünnen T-Shirts, durch die sich ihre kleinen, festen Nippel deutlich abzeichneten. Kombiniert mit einigen provokanten, wie zufällige Berührungen, litt er süße Qualen. Bei der Erinnerung, wie Alexanders Verlangen ihn völlig vereinnahmte, schloss sie genießerisch die Augen. Ein prickelnder Schauer durchfuhr sie, eine Welle, die sie nur selten so intensiv erlebte." Fast kann sie erneut Spüren wie Wund die innenseiten Schenkel und ihre Pussy von seiner Gier nach ihr waren, sich ganz dem Gefühl hingebend, lässt sie langsam ihre Finger über ihren glatten Venushügel tiefer zwischen ihre Schenkel, zu dem Ort an dem noch heute, Alexander spüren will. Vorsichtig als würde sie nur eine zarte Erinnerung streicheln beginnt sie über ihre Schamlippen zu fahren während sie ein leichtes Zittern durchläuft und sich ihre Schenkel bei dem Gedanken weiter öffnen. In dem Moment in dem ihr Finger zwischen ihre feuchten Lippen tauchen will, gewinnt sie ihre Selbstbeherrschung zurück und ruft sich mit dem Worten: „Veronika Elisabeth beherrsche dich“ selbst zur Ordnung um dann im Geiste nachzusetzen: „du wirst heute noch genug Gelegenheit haben“. Die Hand zwischen ihren Beinen hervorziehen richtet sich Veronika in ihrem Sitz auf und beginnt die eingegangen eMails abzuarbeiten. Gerade als sie die letzte Nachricht erreicht, klopft es. „Herein!“, ruft Veronika energisch, wohl wissend, dass das Büro in der Urlaubszeit dünn besetzt war und kein Termin anstand. So dass es eigentlich nur eine sein kann, die das Gespräch mit ihr sucht. Doch ihre Politik der offenen Tür, lässt auch Raum für Spekulation, denn auch wenn sie die Gesamtverantwortung für das Unternehmen trägt, so versteht sie sich doch als festes Mitglied des Teams Wie beinahe erwartet, steht tatsächlich ihre Assistentin im Türrahmen. Annas kastanienrotes, schulterlanges Haar umspielt ihr Gesicht, nur minimal derangiert – ein Zeichen jüngster Eskapaden. Fünf Jahre jünger als Veronika, bescherte Anna, wie die Geschäftsführerin wusste, ihre süße Grübchen, die sich beim Lächeln zeigten und ihrer kumpelhafte Art sowie einem Körper dem man nur schwer widerstehen konnte eine kleine Gefolgschaft von meist männlichen Verehrern. Aber Anna ist viel mehr als das, ihre Fähigkeit auch stillen Kollegen das Gefühl zu geben gehört zu werden und unterschwellige Konflikte zu erkennen bevor sie zu Problemen wurden. Zusammen mit ihrem instinktiven Zugang zu Menschen und ihrer Fähigkeit selbst in schwierigen Situationen die Atmosphäre zu entspannen macht sie für Veronika zu einem wichtigen Bindeglied im Unternehmen. Doch ihre offene, kommunikative Art zeigte sich nicht nur im Büroalltag, sondern auch auf den Firmenfeiern – besonders nach Mitternacht, wenn Blicke und Taten längst die Worte abgelöst hatten. Dann war Anna meist der Mittelpunkt des Geschehens und die Geschäftsführerin hatte schon mehrfach beobachtet wie sich drei oder vier Männer zu ihrer Sekretärin gesellten. Allerdings schien es Anna nicht im Geringsten zu stören. Für Veronika schien es offensichtlich, dass Anna sich auch in solchen Konstellationen wohlfühlte und keinerlei Grenzen kannte – zumindest keine, die Veronika für sich selbst ziehen würde. Sie suchte keine Diskretion. Sie verschwand nicht verstohlen, sondern bewegte sich mit einer Selbstverständlichkeit, die keinen Zweifel daran ließ, was sie wollte und es sich auch nahm. Veronika tolerierte diese ungezügelte Offenheit, sah darin eine Energie, die sie im Unternehmen schätzte, doch insgeheim fragte sie sich manchmal, ob Annas Freiheit nicht ein wenig zu exzessiv für eine professionelle Umgebung war. Es war eine ständige Erinnerung daran, dass ihre eigene, bewusst gewählte Balance zwischen Freiheit und Struktur für andere womöglich ganz anders aussah. Wie üblich hat Anna ihr eintreffen akustisch und digital angekündigt, denn aus den Augenwinkeln nimmt Veronika wahr wie eine Mail von Anna mit dem Betreff: „Wochenplanung“ in ihrem Postfach eingeht. Aber ihre gesamte Aufmerksamkeit ist auf ihre Sekretärin, die mit wiegenden Schritten und wogenden Brüsten ihr Büro durchquert gerichtet. Und während sie geduldig darauf wartet das Anna platzt nimmt wird ihr bewusst, dass sie zwar dieselbe Körbchengröße tragen, Annas Brüste jedoch, aufgrund ihrer Schwangerschaften voluminöser wirken. Auch wenn ihre Brüste dadurch ein wenig an Straffheit verloren hatten, so doch nichts an ihrer Wirkungen. Den Blick über die weichen Rundungen von Annas Hüften, den leichten Schwung ihres Bauches – und schließlich, in dem Moment, in dem Anna Platz nimmt, gleitet ihr Blick auf deren Schoß, wo ein akkurat gestutzter Landing Strip die noch feuchten, leicht gespreizten Lippen ihrer Scham wirkungsvoll zur Geltung bringt. Veronika gesteht sich ein, dass es sie nicht überrascht, wie viele sich von dieser Frau angezogen fühlen. „Hast du Zeit, die Termine für die kommende Woche durchzusprechen?“, fragt Anna. Kurz wendet sich Veronika noch einmal ihrem PC zu um einen letzten prüfenden Blick auf den gerade verfassten Text zu werfen, um ihn dann zu versenden und sich ganz ihrer Sekretärin zu zuwenden. Es würden 45 Minuten folgen in denen die beiden Frauen alle wichtigen Termine und Fakten durchsprechen. Doch Veronika kann der Versuchung nicht widerstehen und fragt zunächst: „Wie macht sich denn unser Azubi?“ Mit einem schmutzigen Grinsen erwidert Anna: „Ich glaube, Jakob hat in mir und Melissa zwei exzellente Lehrmeisterinnen gefunden, die ihm bereits so ziemlich alles beigebracht haben, was er wissen muss.“ Und bei denen Anna und Melissa bei jeder Lektion auf ihre Kosten kommen, denkt Veronika – doch sie bleibt professionell: „In Ordnung. Was steht an?“ Dies ist das Startsignal für Annas allwöchentlichen, 20 minütigen Monolog über anstehende Termine, welcher nur von gezielten Zwischenfragen von Veronika unterbrochen wird. Doch diesmal endet er abrupt, als Veronikas Telefon klingelt. Mit erhobenem Zeigefinger gebietet sie Anna Einhalt, greift zum Hörer und begrüßt den Anrufer mit betont formeller Stimme: „Ah, Hallo, mein sehr verehrter Herr Baron von Rabenfels!“ Alexander zuckt am anderen Ende zusammen. Nur selten wird er mit seinem vollen Namen angesprochen – einerseits ein Überbleibsel aus einer längst vergangenen Zeit, von dem er sich aber andererseits auch nicht ganz trennen kann. Er weiß: Je formeller ihn seine Veronika begrüßt, desto tiefer sitzt ihr Verlangen, sich endlich fallen lassen zu können und die Last der Verantwortung von ihren Schultern zu nehmen. Mit hörbarem Grinsen in der Stimme antwortet er: „Ah, meine hochgeschätzte Frau Schmidtmann. Schön, dass ich Sie noch erreichen kann. Der Zug hat 30 Minuten Verspätung, aber… es klingt, als sehnten Sie sich gerade nach etwas ganz anderem?“ „Das ist korrekt“, erwidert Veronika knapp und ignoriert Annas fragenden Blick. „Ich nehme an, du bist nicht allein?“ „Ja, aber vielleicht könnten wir uns heute Abend auf einen Kaffee im La Casa treffen?“ – Sie zwinkert Anna verschwörerisch zu, die sie jedoch nur verständnislos anschaut. Woher sollte sie auch wissen, dass Kaffee Veronikas und Alexanders Codewort für ihre hemmungslosen Ausschweifungen ist? „Ja, gerne. Lohnt es sich, eine ganze Kanne zu bestellen?“ „Ich denke, ich werde heute Abend mindestens drei, vier Tassen brauchen.“ „Oh, doch so viel. Das klingt nach einem langen Abend.“ „Nach dieser Woche brauche ich definitiv etwas Starkes.“ „Aber bedenke, zu viel Kaffee könnte dich die ganze Nacht wachhalten.“ „Kein Problem. Morgen ist Samstag – und einen guten, heißen Kaffee lehne ich selten ab.“ Als sie das sagt, fällt bei Anna der sprichwörtliche Groschen. Mit einem wissenden Grinsen senkt sie den Blick und beißt sich auf den Nagel ihres rechten Daumens. „Ich muss jetzt aber noch ein bisschen was erledigen.“ verabschiedet sich Veronika schließlich. „Okay, vergiss aber eins nicht.“ „Ja?“ „Ich liebe dich. Wir sehen uns heute Abend.“ „Tun wir.“ Die Geschäftsführerin legt auf und ein glückliches Lächeln umspielt ihre Lippen, als sie ihr Handy zurück auf den Tisch legt. Für einen Moment senkt sie die Lider, sie konnte regelrecht Alexander vor sich sehen, wie er mit einem seiner langweiligen Schmöker im Zugabteil saß, ein feines lächeln auf den Lippen, die anderen reisenden beobachtend. Erneut spürte sie wie sehr die zurückliegende Woche mit ihren unzähligen Terminen an ihren Kräften gezerrt hatte und wie sich die leise Ungeduld dass es noch mehrere Stunden dauern wird, bis sie die Rolle als Geschäftsführerin für einige Stunden ablegen konnte. Die Augen wieder öffnen, nimmt sie den Faden mit einem müden lächeln und den Worten: „wo waren stehen geblieben?“ wieder auf. Das lächeln ihrer Chefin mitfühlenden erwidern Anna: „Der Donnerstag war noch offen, dein Flug mit LUXAIRIA geht um 16:10, Ankunft um 17:10 in Zürich. Ich habe Dir die Tickets“ sie deutet auf Veronikas Mobiltelefon „an dein Handy gesendet, das Büro von Herrn de Vries hat bestätigt dass sie ein Wagen schicken werden und ich habe Dir wie üblich dir ein Zimmer im Santurell gebucht.“ Sie holt kurz Luft um, nach einem kurzen Blick auf ihr Tableteronika schloss die Mail von Anna und die PDF-Datei. Der Wochenplan war besprochen, die wichtigen Punkte geklärt. Sie lehnte sich nicht sofort zurück, sondern stand langsam auf, ihre Bewegungen fließend und unaufdringlich. Sie umrundete den massiven Schreibtisch, hinter dem Anna noch immer saß und ihre Notizen im Tablet verstaute. Ein leiser Blick auf Annas Profil – die leicht zerzausten kastanienroten Haare, die konzentrierten Züge – und Veronika hob behutsam die Hand. Sanft strich sie Anna eine Haarsträhne, die sich gelöst hatte, über die Schulter, ein Hauch von Berührung, der mehr als nur ein Zufall war. Annas Schultern zuckten leicht unter Veronikas Fingern. Sie verharrte einen Moment, die Augen ins Leere gerichtet, während sich die Geräusche des Büros – das Summen der Klimaanlagen , das ferne Rauschen des Verkehrs – in den Hintergrund schoben. Ein vertrautes, fast schmerzhaftes Bild stieg in ihr auf: Veronika, gebeugt über ihren Schreibtisch, das Licht der Schreibtischlampe ein einsamer Fleck in der Dunkelheit des Büros. Tag für Tag war es nach der Scheidung so gewesen , Veronika verschanzte sich hinter Akten , arbeitete bis tief in die Nacht, um den bodenlosen Schmerz zu betäuben, der an ihr nagte. Und Anna war da gewesen. Nicht, weil sie musste, sondern weil sie blieb. Sie hatten geredet, stundenlang, über die zerbrechenden Träume , die Angst vor dem Verlust der wichtigsten Stütze , über Martins Worte, die wie ein Echo in Veronikas Kopf hallten. Sie hatten Veronikas Zorn auf Beatrice gespürt , ihren Kampf, sich wieder aufzurappeln, das Unternehmen zu einem Schutzwall gegen die Leere zu machen. Und aus diesen Gesprächen, aus der geteilten Verletzlichkeit, hatte sich etwas Neues entwickelt. Zuerst waren es nur lange Blicke gewesen, dann zufällige Berührungen, die keine waren, bis sich die Spannung eines Abends nicht mehr leugnen ließ. Es war nicht die aufregende Wende ihres Liebeslebens, die Martin gebracht hatte, es war etwas viel Tieferes, entstanden aus dem Fundament von Schmerz und gegenseitigem Halt. fortzufahren: „Das Meeting mit Herrn de Vries ist um 10:00, so dass Du problemlos um 14 Uhr deinen Rückflug erreichen kannst.“ Aufmerksam zuhören, nimmt Veronika einen Stift zur Hand und läeronika schloss die Mail von Anna und die PDF-Datei. Der Wochenplan war besprochen, die wichtigen Punkte geklärt. Sie lehnte sich nicht sofort zurück, sondern stand langsam auf, ihre Bewegungen fließend und unaufdringlich. Sie umrundete den massiven Schreibtisch, hinter dem Anna noch immer saß und ihre Notizen im Tablet verstaute. Ein leiser Blick auf Annas Profil – die leicht zerzausten kastanienroten Haare, die konzentrierten Züge – und Veronika hob behutsam die Hand. Sanft strich sie Anna eine Haarsträhne, die sich gelöst hatte, über die Schulter, ein Hauch von Berührung, der mehr als nur ein Zufall war. Annas Schultern zuckten leicht unter Veronikas Fingern. Sie verharrte einen Moment, die Augen ins Leere gerichtet, während sich die Geräusche des Büros – das Summen der Klimaanlagen , das ferne Rauschen des Verkehrs – in den Hintergrund schoben. Ein vertrautes, fast schmerzhaftes Bild stieg in ihr auf: Veronika, gebeugt über ihren Schreibtisch, das Licht der Schreibtischlampe ein einsamer Fleck in der Dunkelheit des Büros. Tag für Tag war es nach der Scheidung so gewesen , Veronika verschanzte sich hinter Akten , arbeitete bis tief in die Nacht, um den bodenlosen Schmerz zu betäuben, der an ihr nagte. Und Anna war da gewesen. Nicht, weil sie musste, sondern weil sie blieb. Sie hatten geredet, stundenlang, über die zerbrechenden Träume , die Angst vor dem Verlust der wichtigsten Stütze , über Martins Worte, die wie ein Echo in Veronikas Kopf hallten. Sie hatten Veronikas Zorn auf Beatrice gespürt , ihren Kampf, sich wieder aufzurappeln, das Unternehmen zu einem Schutzwall gegen die Leere zu machen. Und aus diesen Gesprächen, aus der geteilten Verletzlichkeit, hatte sich etwas Neues entwickelt. Zuerst waren es nur lange Blicke gewesen, dann zufällige Berührungen, die keine waren, bis sich die Spannung eines Abends nicht mehr leugnen ließ. Es war nicht die aufregende Wende ihres Liebeslebens, die Martin gebracht hatte, es war etwas viel Tieferes, entstanden aus dem Fundament von Schmerz und gegenseitigem Halt.sst ihn zwischen den Fingern kreisen „und Freitag?“ „Ich habe dir zur Nachbereitung des Termins den Kalender weitestgehen freigehalten, es steht nur ein Termin mit Herrn Prehm um 13 Uhr an“ Veronika verzieht das Gesicht ergänzt aber nur: „Bitte plane für Freitag, noch einen zweiten Termin mit Herrn Zellweg ein. Frühstens ab elf Uhr.“ und schließt mit den Worten: „sonst etwas etwas dass ich wissen sollte?“ Einige schnelle Notizen machen, hebt Anna den Kopf und sagt: „Ja da ist wirklich noch etwas… Ich habe mir die Freiheit genommen ein internes Konzept zu entfernen. Der Arbeitstitel lautet Entspannung für Führungskräfte. Ich habe es mit an die Mail gehangen“ Die Augenbrauen überrascht hochziehend wendet sich Veronika wieder ihren PC zu und öffnet erst die Mail von Anna und dann die angesprochene PDF-Datei Veronika schloss die Mail von Anna und die PDF-Datei. Der Wochenplan war besprochen, die wichtigen Punkte geklärt. Sie lehnte sich nicht sofort zurück, sondern stand langsam auf, ihre Bewegungen fließend und unaufdringlich. Sie umrundete den massiven Schreibtisch, hinter dem Anna noch immer saß und ihre Notizen im Tablet verstaute. Ein leiser Blick auf Annas Profil – die leicht zerzausten kastanienroten Haare, die konzentrierten Züge – und Veronika hob behutsam die Hand. Sanft strich sie Anna eine Haarsträhne, die sich gelöst hatte, über die Schulter, ein Hauch von Berührung, der mehr als nur ein Zufall war. Annas Schultern zuckten leicht unter Veronikas Fingern. Sie verharrte einen Moment, die Augen ins Leere gerichtet, während sich die Geräusche des Büros – das Summen der Klimaanlagen , das ferne Rauschen des Verkehrs – in den Hintergrund schoben. Ein vertrautes, fast schmerzhaftes Bild stieg in ihr auf: Veronika, gebeugt über ihren Schreibtisch, das Licht der Schreibtischlampe ein einsamer Fleck in der Dunkelheit des Büros. Tag für Tag war es nach der Scheidung so gewesen , Veronika verschanzte sich hinter Akten , arbeitete bis tief in die Nacht, um den bodenlosen Schmerz zu betäuben, der an ihr nagte. Und Anna war da gewesen. Nicht, weil sie musste, sondern weil sie blieb. Sie hatten geredet, stundenlang, über die zerbrechenden Träume , die Angst vor dem Verlust der wichtigsten Stütze , über Martins Worte, die wie ein Echo in Veronikas Kopf hallten. Sie hatten Veronikas Zorn auf Beatrice gespürt , ihren Kampf, sich wieder aufzurappeln, das Unternehmen zu einem Schutzwall gegen die Leere zu machen. Und aus diesen Gesprächen, aus der geteilten Verletzlichkeit, hatte sich etwas Neues entwickelt. Zuerst waren es nur lange Blicke gewesen, dann zufällige Berührungen, die keine waren, bis sich die Spannung eines Abends nicht mehr leugnen ließ. Es war nicht die aufregende Wende ihres Liebeslebens, die Martin gebracht hatte, es war etwas viel Tieferes, entstanden aus dem Fundament von Schmerz und gegenseitigem Halt.